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Schlüsselstrategien erfolgreicher Maschinenbauer - Teil 2

Der Produktivitätsturbo

oder

Die komplexe Kunst der Optimierung im Maschinenbau: Von robusten Prozessen bis zur nachhaltigen Produktivitätssteigerung

In dem letzten Beitrag habe ich die 5 Hauptherausforderungen und „Schmerzpunkte“ für Maschinenbauer, Metallbearbeiter sowie Zulieferunternehmen geschrieben. Heute gehe ich auf das wohl am häufigsten genannte Problem ein:

Problem: die Kosten und Gewinne laufen auseinander

Diese Aussage leitet sich oft aus den ersten Analysen von BWA, G+V sowie Bilanzen ab. Auf die Frage nach den Ursachen kommen häufig Aussagen, Begründungen und Annahmen, die teilweise als durcheinander gewürfelt erscheinen.

In meinen Projekten gehe ich nach bewährten Mustern vor. Die Basis und Fundament sind robuste und störungsfreie Abläufe. Diese leben durch das Anwenden und Umsetzen von Standards. Nur wo Standards angewendet werden, sind Abweichungen und Verbesserungspotenziale erkennbar. 

Ziel: Störungsfreiheit von Maschinen und Anlagen

Ein reibungsloser Betrieb von Maschinen und Anlagen ist das Rückgrat jeder Produktionsstätte. Ungeplante Ausfallzeiten können nicht nur zu erheblichen finanziellen Verlusten führen, sondern auch den gesamten Fertigungsprozess beeinträchtigen. Die Implementierung eines umfassenden Wartungsplans, der regelmäßige Inspektionen, präventive Instandhaltung und sogar Predictive Maintenance (vorausschauende Wartung) sind der Schlüssel zur Gewährleistung der Störungsfreiheit von Maschinen und Anlagen. Reinigungspläne, die von den Mitarbeitenden durchgeführt werden sind wichtige Früh-Indikatoren um gezielte Maßnahmen zu definieren. Es gilt der Grundsatz: Reinigen ist prüfen. Prüfen ist das Vermeiden von Störungen. Daraus lässt sich ein mehrstufiges TPM-Konzept aufbauen, welches die autonome Instandhaltung zum Ziel hat.

Ziel: Engpässe erkennen und entschärfen

Engpässe sind oft die Achillesferse der Produktivität. Durch eine umfassende Analyse der Produktionsabläufe können Engpässe erkannt und entschärft werden. Dies kann durch eine optimierte Ressourcenverteilung, verbesserte Arbeitsabläufe und/oder gezielte Investitionen in Kapazitätserweiterungen erfolgen. Die Fähigkeit, Engpässe zu erkennen und proaktiv anzugehen, ist entscheidend, um die Gesamteffizienz der Herstellung zu steigern. Eine gängige erste Methode um den Wertstrom zu beschleunigen und die Durchlaufzeiten zu reduzieren ist das Entkoppeln von Prozessen durch die Einführung von Supermärkten, die durch die Entnahme gesteuert werden.

Ziel: Nachhaltige Prozessoptimierung

Nach dem Entkoppeln durch Supermärkte, was eine geplante und gesteuerte Verschwendungsart darstellt, ist der nächste Schritt die nachhaltige Prozessoptimierung.

Prozessoptimierung ist kein einmaliges Unterfangen, sondern ein kontinuierlicher Prozess. Die Anwendung von Lean-Prinzipien, Six Sigma und anderen Methoden ermöglicht es Unternehmen, Prozesse kontinuierlich zu verbessern und Verschwendung gezielt zu minimieren. Häufig sehe ich, dass bereits in den konstruktiven Auslegungen der Bauteile großes Potenzial für Verbesserungen liegt, noch bevor die eigentliche Wertschöpfung stattfindet. Ich habe viele Zerspanungs- und Montageprozesse gemeinsam mit Kundenteams analysiert und optimiert. Einsparungen von teilweise 1.000 Stunden waren keine Seltenheit. Die Anwendung der teilweise einfachen Maßnahmen auf andere Prozesse sorgten für weitere Einsparungshebel.

Nachhaltige Prozessoptimierung bezieht sich nicht nur auf die Effizienzsteigerung, sondern auch auf ökologische Nachhaltigkeit. Durch die Reduzierung von Energieverbrauch und Materialverschwendung können Unternehmen ihre Umweltauswirkungen minimieren.

Ziel: Up-to-date Technologien

Die Maschinenbauindustrie entwickelt sich rasant weiter und Unternehmen müssen mit den neuesten Technologien Schritt halten, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Integration von modernen Technologien wie künstliche Intelligenz, Automatisierung, Robotik und das Internet der Dinge (IoT) kann die Produktionsgeschwindigkeit, Genauigkeit und Überwachung erhöhen. Die Investition in up-to-date Technologien ermöglicht es Maschinenbauunternehmen, an der Spitze der Innovation zu stehen. Wichtig an dieser Stelle ist, nicht nur des Optimieren willens zu investieren und punktuell produktiver zu fertigen, sondern alles unter dem übergeordneten Ansatz zu betrachten. Die Reduzierung der Durchlaufzeit! 

Ziel: Qualität – der Grundstein des Erfolgs

In der Maschinenbauindustrie ist die Qualität der Produkte von höchster Bedeutung. Mangelnde Qualität kann nicht nur zu Reklamationen und Kundenverlust führen, sondern auch das Ansehen eines Unternehmens beeinträchtigen. Durch die Implementierung eines strengen Qualitätskontrollprozesses, kontinuierliche Schulungen der Mitarbeiter und die Nutzung von Qualitätsmanagementmethoden wie Six Sigma u.a. können Unternehmen eine hervorragende Qualität gewährleisten. Der Poka-Yoke-Ansatz drückt vereinfacht das Wesentliche aus: „Nimm keine fehlerhaften Teile an, mache selbst keine Fehler und gib keine fehlerhaften Teile weiter.“ Die Qualität entsteht in der Wertschöpfung, nicht im Messraum. Die Qualitätsteams unterstützen und beraten die Mitarbeitenden am Wertstrom. Sie haben die Aufgabe, potenzielle Fehlerquellen in den Mess- oder Prüfverfahren zu erkennen und diese abzustellen. Die Laufkontrolle ist ein nach wie vor sehr wirkungsvolles Instrument. Am Wertstrom werden frühzeitig Probleme erkannt und behoben. Nicht erst, wenn der komplette Auftrag in der QS „aufschlägt“.

Ergebnis: die Schließung der Produktivitätslücke

Die Schließung der Produktivitätslücke ist das ultimative Ziel eines jeden Maschinenbauunternehmens. Dies erfordert ein ganzheitliches Herangehen an die oben genannten Aspekte. Durch die Gewährleistung von Störungsfreiheit, die Entschärfung von Engpässen, die nachhaltige Prozessoptimierung, den Einsatz modernster Technologien und die Sicherstellung von Qualität können Unternehmen ihre Produktivität steigern und wettbewerbsfähig bleiben.

In der heutigen globalisierten Welt müssen Maschinenbauer auf allen Ebenen exzellente Leistung erbringen. Von der Werkstatt bis zur Produktionshalle ist jede Entscheidung, jeder Prozess und jede Investition von entscheidender Bedeutung. Durch die Integration dieser Faktoren können Maschinenbauunternehmen nicht nur erfolgreich sein, sondern auch die Innovatoren und Vorreiter in ihrer Branche werden.

Im nächsten Beitrag gehe ich gezielt auf das oberste Ziel schlanker Unternehmen ein. Die Reduzierung der Durchlaufzeiten.

 

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Über Holger Rotter

Holger Rotter hat schon viele Unternehmen zum Erfolg geführt. Seit über 35 Jahren wirkt er im Maschinenbau und kennt die Branche aus verschiedensten Funktionen und Blickwinkeln. Er kennt Späne, Maschinenöl, Kennzahlen und hat die nötige Empathie, die für Veränderungen unerlässlich ist. Mit seiner langjährigen Erfahrung unterstützt er seit 2010 als freiberuflicher Unternehmensberater, Coach, Mentor und Interim Manager Maschinenbauer und Metallbearbeiter in den Regionen D-A-CH-CZ-H.

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